Im vergangenen Juni droppte Darius Keeler die wahrscheinlich besten News in der Geschichte von Archive: Das Gründungsmitglied hatte seine Chemotherapie erfolgreich abgeschlossen, der Krebs sei weg, die um ein Jahr verschobene Tour könne endlich nachgeholt werden. Eine wunderbare Erlösung, die sich auch in den Performances der kommenden Live-Termine niederschlagen werde.
Als Keeler gemeinsam mit Danny Griffiths und Rosko John in London das Projekt Archive gründete, hatte Amazon gerade mal sein erstes Buch im Internet verkauft und Kurt Cobain war wenige Wochen zuvor noch am Leben. [Wir verlassen jetzt den «Wir sind so alt»-Teil des Artikels. Anm. d. Red.] Beeinflusst von Szenegrössen wie Massive Attack und Tricky verschrieb sich das Trio zunächst dem Trip-Hop. In den folgenden Jahren entwickelte sich Archive jedoch, auch dank zahlreichen Neubesetzungen, zu einem musikalischen Kaleidoskop. Doch egal, ob es sich dabei in Richtung Prog Rock oder Electro-Pop dreht, stets schillert es in dunklen Farben.
Auf ihren stilbildenden Alben «You Look All the Same to Me» (2002), «Noise» (2004) und «Lights» (2006) fangen Archive das Echo von Radiohead ein und werden gleichzeitig selbiges im späteren Schaffen von Bands wie The xx. Gleichzeitig etablierte sich die Gruppe um Keeler und Griffiths als wuchtiger Live-Act, dessen atmosphärische Konzerte das Publikum in einen regelrechten Sog mitreisst.
Dieser hört sich auch knapp vor dem 30. Jubiläum nicht auf, sich zu drehen. Im vergangenen Jahr veröffentlichten Archive ihr zwölftes Studioalbum «Call to Arms & Angels» mit der neuen Sängerin Lisa Mottram, welche die Band auf der aktuellen Tour zum ersten Mal begleitet. In Zürich spielen Archive am 27. Oktober im Volkshaus. Tickets sind HIER erhältlich.