von Michael Rechsteiner
Die Fallzahlen sinken. Und das ausgerechnet gerade weil der Bachelor auf permanenten Körperkontakt und ständigen Austausch von Kennenlernspeichel setzt. Zeitweise wird in der aktuellen Halbfinalfolge sogar die Personenbegrenzung der sonst so intimen Dream Dates auf drei Love-ahs erhöht, weil Budget und Sendeminuten kurz vor dem Finale langsam knapp werden und man nun endlich den Reproduktionsrosenwert auf 1 bringen will.
Welche der Ladies stöckelt also ins «Alanvenger: Endgame» und welche muss so kurz vor dem Showdown down in the Show gehen? Misch etwas Proteinpulver ins Cüpli, denn hier ist das zweitletzte Power Ranking des Jahres.
Platz 1: Fabienne
Früher entsprachen die [sparkle effect]Dream Dates [sparkle effect] dem Teppichflug von Aladdin und Jasmin mit anschliessendem Ballraumtanz von Belle und dem Biest. Inzwischen sind sie zu UberPool Rideshares verkommen, zumindest im Fall von Fabienne und Veronika. Die beiden Ladies müssen sich die Katamaranfahrt mit Sailor Alan teilen, was unweigerlich zu unruhiger See führt. Beide liefern sich einen hemmungslosen Knutsch-off, als wären sie Stan Smith und Roger in «American Dads» Piñata Man. Irgendwann schlagen die Wellen dermassen hoch, dass Fabienne full Karen geht und mit Veronikas Manager reden will. Dieser Gefühlsausbruch bringt ihr einen Abend unter vier Augen und zehn Fingern ein, da es den Bachelor ungemein erregt, wenn sich Ladies in einem Ton um ihn balgen, als würden sie nachts um 3 für eine Dönerbox anstehen. Im Verlauf dieser Grabsch Soirée erinnert uns Fabienne schliesslich daran, netter zu unseren Müttern zu sein – der erste kluge Satz dieser Staffel und definitiv Mr. T approved.
Platz 2: Francesca
Sollte Francesca in dieser Staffel keinen Mann fürs Leben mit nach Hause nehmen, dann zumindest eine ordentliche PTSD. Die Vollzeit-Instagram-Account-Betreiberin aus Regensdorf mag die Energie eines Aufziehplüschtierchens haben, dafür aber auch den Mut eines Ersten-Weltkriegsoldaten, der auf einem wilden Tiger reitet. Keine andere Lady war dem Sadismus von Alan so permanent ausgesetzt wie Frenchie. Doch schmeisst sie sich für ihn furchtlos von Klippen oder aus Flugzeugen. Und jetzt sogar von einer Bungee-Jumping-Anlage, die aussieht, als würde sie aus dem Kofferraum eines Polizeigesuchten geführt. Für ihren Mut wird Francesca mit einem Date belohnt, für welches Alan sein goldenes Einstecktuch auspackt und damit majestätischer glänzt als eine Baked Potatoe auf dem Grill. Auch den Altersunterschied wischt Alan dabei zur Seite: Das Alter sei nur eine Zahl. Es gibt Gerichte, die das anders sehen. Aber in diesem Fall wären wir wohl save.
Platz 3: Veronika
Der Bachelor beharrt weiterhin auf seiner Aussage, mit Veronika die reifsten und tiefgründigsten Gespräche dieser Staffel zu führen. Wut? Liegt hier irgendwo noch eine «Apocalypse Now Redux»-Style Alternativfassung dieser Episoden rum, in denen Veronika und Alan zur aufgehenden Sonne über den Sinn des Lebens meditieren während «Má Vlast» im Hintergrund spielt? Was immer das Geheimnis des Universums sein mag, Veronika behält es in dieser Folge für sich und behauptet lieber, Fabienne hätte sich ihren Arsch aufgespritzt. (Ist…ist das vielleicht das Geheimnis des Universums?) Und so sehr wir bislang unsere Pompons für die Queen of Mean geschwungen haben: Damit geht Vero einen entschiedenen Schritt zu weit. Fabienne trägt ihren Arsch mit dem Stolz, als hätte ihn ihr das Nobelkomitee verliehen. Wenn Fabienne über ihren Arsch spricht, dann überkommen ihre Augen einen Glanz, den selbst die Milchstrasse verblassen lässt. Am liebsten würde Fabienne ihren Arsch in den Armen wiegen wie ein Neugeborenes. (Welches sie gemäss Vero übrigens auch nicht auf die Welt stellen will. Himmel, so kurz vor dem Finale fährt Veronika mehr Kriegsmaterial auf als die Kreuzlinger Mowag GmbH nach Afghanistan geschickt hat.)
Byyyeee: Xenia
Bei ihrem Dream Date mit Alan muss Freddy Krüger Regie geführt haben. Doch verlässt unsere persönliche Eiskönigin ihren desaströsen Abend mit dem Bachelor und somit die Sendung auf die einzig richtige Art: Mit einem gottverdammten Weissweinglas in der Hand und einem Augenrollen im Gesicht. Perfection.