Sie wurden von einem ehemaligen Boygroup-Mitglied entdeckt und stehen bei einem Fashion Designer unter Plattenvertrag. Uncool? Von wegen. That’s Hollywood, baby. Dort kommen Badflower her und solche Tidbits fügen ihrem Alternative Rock nur noch weitere schillernde Facetten hinzu. In Zeiten, wo viele das Genre bereits am Tropf hängen sehen, reiben Badflower die Elektroden vom Defibrillator zusammen und lassen das EKG wieder auftanzen. Der Sound des Quartetts steht in der Tradition von Bands wie Jane’s Addiction, Deftones, Audioslave, Velvet Revolver. Und schreibt damit die Erfolgsgeschichte von verzerrten Gitarren unter der Sonne Kaliforniens fort.

Zu erster Prominenz gelang die Band, als sie nach einem Gig von Ex-NSYNC-Sänger Lance Bass in dessen Radiosendung eingeladen wurden. Schnell begann der Aufstieg in der Stadt der Engel und darüber hinaus. Ob als Support von Indie-Heavys Cage the Elephant, Metal-Grandeuren Ghost oder Grunge-Legenden Soundgarden: Badflower klickten sich immer perfekt ein ins Programm und vergrösserten kontinuierlich ihren Fankreis. Fürs Debütalbum landeten sie beim Label Big Machine/John Varvatos Records. Varvatos, ein griechisch-amerikanischer Modeschöpfer, hatte schon immer ein Auge und Ohr für glitzerigen Rock’n’Roll, arbeitete unter anderem bereits mit Iggy Pop und Alice Cooper.

«OK, I’m Sick» erschien 2019 zu frenetischer Kritik und platzierte zwei Singles («Heroin», «The Jester») auf Platz 1 der US-Rock-Charts. Es war aber insbesondere der Song «Ghost», auf dem sich Frontmann Josh Katz mit suizidalen Gedanken auseinandersetzt, der auf besonders Lob und Aufmerksamkeit stiess. Zwei Jahre später schickten Badflower ihr zweites Album «This Is How the World Ends» in die, äh, untergehende Welt. Erneut trafen sie darauf den Sweet Spot zwischen Glamour, Verwundbarkeit und Härte. Rock, wie er eben immer funktioniert und dringend gebraucht wird.

Am 12. Dezember spielt die Band im Zürcher Plaza. HIER sind Tickets erhältlich.