von Desirée Oberlin
Wer uns die Party nach Hause bringt
Das Freiburger Duo Crème Solaire hat Mitte Januar ihr neues Album «Pannenstreifen Ist Ohne Pic-Nic» angekündigt und gleich eine zweite Vorabsingle mitgeliefert. «Autobahn/Autobahn» klingt eindringlich und hookt sofort. Ein Song, ganz in der Elektro-Punk-Glitch-Hop-Attitüde für die man das welsche Duo ins Herz geschlossen hat. Übrigens: Crème Solaire sind extrem produktiv! Ihr Debüt-Album kam im Jahr 2019, der Nachfolger im Jahr 2020 und nun ihr dritter Streich am 5. Februar. Probs dafür!
HIER kannst du dir «Autobahn/Autobahn» anhören.
Wer uns wach rüttelt
Evelinn Trouble hat im Januar ein neues Video veröffentlicht, in welchem sie einen Song von Iggy Pop covert. Eine Kombination, von der wir bis jetzt nicht wussten, das wir sie brauchen! «Glow in the Dark» ist ein Weckruf für alle, die immer noch nicht realisiert haben, dass momentan in der Welt vieles nicht so läuft, wie es eigentlich sollte. Die Zürcherin erinnert uns daran, dass es kein back to normal geben wird. Denn normal ist, dass was uns dahin geführt hat, wo wir uns heute befinden. Ist so – und hört sich hier verdammt gut an. Ein neues Album soll übrigens auch noch in diesem Jahr erscheinen. [strrrike gesture gif]
HIER kannst du dir das Video zu «Glow in the Dark» ansehen.
Wer einen perfekten Match abgibt
TOMPAUL machen eigentlich Dancy Club Musik aka Electronica. Und Skor macht eigentlich CH-Rap. Eine Kombo, die beim ersten Gedanken nicht wirklich zueinander passt? Gedank again! Denn beide Acts bewegen sich für ihren neuen Streich «Lah los» aus ihrer Komfortzone und schaffen einen Track, der uns das Gefühl gibt: Damn, sowas wollten wir schon immer mal hören!
HIER kannst du dir den Track «Lah los» anhören.
Wer uns eine Geschichte erzählt, die nicht schweizerischer sein könnte
Rio Wolta hat Ende Januar sein neues Album «Belle Epoque» veröffentlicht und sich vorgenommen, eine Geschichte der Schweizer Alpen zu erzählen. Dabei versetzt er uns zurück in die 70er Jahre; eine Ära, in der das Skifahren ein quasireligiöser Nationalsport war. In vier Kapiteln lässt Rio Wolta diese Zeit aufleben durch Musik, Lyrics und Filmsequenzen aus dem SRF Archiv. Kurzum also ein wahrer Genuss für Geschichtsfreaks und alle, die es noch werden wollen. (Oder einfach für die, die das Skifahren vermissen.)
HIER kannst du dir «Belle Epoque» anhören.
Wer sich die Dämonen austreibt (oder sie zumindest zum Tanzen bringt)
Kennst du das Gefühl, wenn dich die Düsterkeit umarmt und es dir es dennoch für einen kleinen Moment lang gutgeht? Falls ja, dann haben wir für dich den perfekten Soundtrack. Falls nein, auch gut. Denn dann werden dir diese eindringlichen Tracks womöglich dazu auf die Sprünge helfen. Erst recht in diesen turbulenten Zeiten, wo sich unsere Probleme aufstapeln wie ein Jenga-Turm und unser psychisches Wohlbefinden oftmals so fragil scheint wie, äh, auch ein Jenga-Turm. neil.9 aus Zürich hat sich den Dämonen der Gegenwart gestellt und während dem Lockdown seine EP «Headache 101» produziert. Musikalisch angesiedelt zwischen Elektro-Punk und Lo-Fi-Hip-Hop, inhaltlich nicht immer leicht zu verdauen – und gerade deshalb unbedingt auscheckenswert.
HIER kannst du dir die EP von Neil.9 anhören.
Wer sich rundum neu erfindet
Kennst du Electroboy noch? Tja, das war einmal. Florian Burkhardt, jener Mann hinter dem Pseudonym, hat am 15. Januar unter richtigem Namen sein Debüt-Album «Backstage» veröffentlicht – und alles klingt anders. Mit 13 Songs in Schweizerdeutsch nimmt uns der Basler mit auf eine Reise in den Backstage. Keine Show mehr, dafür ganz viel wahre Worte und ruhige Töne. Wir finden: Wunderbare Melancholie, die sich rauf und runter hören lässt.
HIER kannst du dir «Backstage» anhören.
Wer uns zurück zur Natur bringt
Meril Wubslin veröffentlichten ihr letztes Album «Sinon» 2016. Nun gibt es langersehnten Nachschub in Form von zwei Singles, bevor die Band aus Lausanne ihren dritten Longplayer «Alors Quoi» im Februar releasen. Wer die Französisch textenden Singer/Songwriter-Folkies kennt, den erwartet keine komplett andere Welt. Die neuen Songs klingen jedoch rustikaler und erdiger als ihre Vorgänger und ersetzen schon fast den Waldspaziergang, mit dem wir uns momentan so das Wochenende um die Ohren und unter die Füsse schlagen.
HIER kannst du dir die bisherigen Songs von «Alors Quoi» anhören.
Wer uns (mal wieder) einen Ohrwurm schenkt
Manche nennen sie die Lauryn Hill der Schweiz. Kommt ganz nah, wenn wir ehrlich sind. Und doch dreht Danitsa ihr ganz eigenes Ding, mit dem sie aus der Schweizer Musikwelt nicht mehr wegzudenken ist. Im Jahr 2017 veröffentlichte die Genferin ihr erstes Album «Ego», nun hat sie uns mal wieder einen neuen Track serviert: Mit «Let Go» beweist die Swiss Music Award Gewinnerin mal wieder ihr Talent für ultra-eingängige Songs, die dir noch eine ganze Weile im Kopf festsitzen werden. Nachschub soll es übrigens auch schon bald geben, ein Debütalbum für Island Records ist in Arbeit.
HIER kannst du dir «Let Go» anhören.
Wer uns an der Pischi-Party tanzen lässt
Groovy Dance Duo from Geneva nennen sich Bandit Voyage und unterstreichen diese Bezeichnung mit ihrer neuen Single «Attendons demain», einen Groovy Dance Track auf Geneva-ish aka Französisch. Wobei hier der Groovy Dance mit Lo-Fi-Shoegaze kollidiert und in einem ungemein entspannten Indie-Bijou resultiert. Eine EP soll demnächst folgen. Oui, please!
HIER kannst du dir «Attendons demain» anhören.
Wer uns den Sound für einen gemütlichen Start ins neue Jahr liefert
Auf das Debütalbum von Mnevis mussten wir uns damals eine kleine Weile gedulden, dann erschien 2019 endlich «Cuboids». Mit dem Nachfolger ging alles ein bisschen schneller und Ende Januar haute die Band ihren zweiten Longplayer «The Course of Events» raus. 8 Songs und 36 Minuten voller Entspannung: Der geschmeidige Alternative Pop der Beinwiler lässt sich zu allem hören. Kocht man was: Mnevis. Liegt man im Bett und starrt entspannt zur Decke: Mnevis. Will man einen gemütlich Weinabend machen mit Buddies machen: Mnevis.
HIER kannst du dir «The Course of Events» anhören.
Wer uns in eine Parallelwelt eintauchen lässt
Dürfen wir vorstellen: New Polarities. Von der Badener Band hast du womöglich noch nicht viel gehört und das aus gutem Grund. Sie veröffentlichten nämlich erst Ende Januar ihr Debütalbum «Œ». Auf der LP nimmt uns das Quartett mit auf eine Reise durch eine ein etwas andere Welt, in der wir über Synthiestasten wandeln und 80s Pastiche am Himmel bestaunen. Wer will da schon zurück in die Wirklichkeit?
HIER kannst du dir «Œ» anhören.