von Desirée Oberlin

Für wessen «Softness» wir hart am crushen sind

Batbait höhenfliegen weiter und weiter. Allerspätestens nach der letztjährigen Demotape Clinic des M4Musics Festivals, in der sie unter anderem in der Hauptkategorie abgeräumt haben, ist die Band aus Zürich nicht mehr nur ein Geheimticket. Im Januar hat das Quartett mit zwei neuen Songs von sich hören lassen. Oder besser gesagt: mit einer kurzen knappen EP. «Softness Pt. 1» nennt sich diese und man kann jetzt spekulieren, ob da noch ein zweiter Part kommt. Wir denken, nein, hoffen: ja! Bis dahin vergnügen wir uns mit den Low-Key-Bangern «Quiet Smile» und «Goodboi».

Wessen Debütalbum wir kaum erwarten können

Gestartet mit Jazz, wagen sich die Zürcher District Five in rockigere Gefilde. Mit ihrer ersten EP «Decoy» im Jahr 2018 wurden sie als die neue Hoffnung im Schweizer Jazz gehandelt. Im März veröffentlichen sie nun ihr Debütalbum «Burnt Sugar». Der erste Haufen Singles, drei um genau zu sein, kann man nun hören. Ende Januar veröffentlichten sie ihre dritte Single-Auskopplung «DRMD». Der Jazz-Vibe bleibt erhalten, ergänzt durch komplexe Gitarren-Riffs, mit denen sie ihrem Sound einen Mantel von Mathrock-Attitüde umlegen.

Wer uns an Büne Huber auf Speed erinnert

Prix Garanti findest du eher zwischen Büne Huber und Hyperpop als zwischen Mozzarella und Milch: Die Berner Band macht einen Sound, der sich gut mit den Worten «Heisser» und «Scheiss» umschreiben lässt. Mal besingen sie Möpse, dann wieder den Stammtisch oder auch mal das «Hardlife Bern». Dies immer schön im gemütlichsten Dialekt, den die Schweiz zu bieten hat: Bärndüütsch, äuäää. Im Januar veröffentlichten sie einen neuen Track, der die Liebe zur Kindheit ehrt. «Auti Chind» haut dir Hyperpop um die Ohren, wie es sich im Jahr 2022 gehört.

Wer uns auf Zuckerwatte schweben lässt

Die junge Schweizerin Pina Palau hat Ende Januar einen neuen Song veröffentlicht. Und wir so: hach! Mit einer klaren Stimme und ihrem sanften Sound, der uns an good ole Singer-Songwriter-Zeiten erinnert, hat sie uns um den Finger gewickelt. «Patti’s Words» heisst ihr zweiter Release überhaupt und erzählt dir ihre persönliche Geschichte, verpackt in süsser Zuckerwatte.  Noch im Sommer soll das Debütalbum folgen.

Wer uns einen ordentlichen (aber ganz lieben) Arschkick gibt

«alles was mir hend wölle isch alles (und alles was mir becho hend isch chalt)» nennt sich der neue Langspieler vom Frauenfelder DAIF. Irgendwo zwischen Emo und Punk, Hyperpop und Poesie, Sadness und Aufschrei findet sich DAIF auf seinem Album wieder. Die Veröffentlichung im Januar hätte nicht besser getimet werden können: Wo wir doch eh alle irgendwie mit einer Art von saisonaler Depression zu kämpfen haben, kickt DAIF uns liebevoll in den Arsch.  Lieblingstrack «Ficked eu alli», weil schon biz mood.

Wer uns mit in die Antarktis nimmt

Wenn man fragt, wie die Luzerner Band Hanreti klingen, bekommt man nie dieselbe Antwort. Denn das Quintett erfindet sich mit jedem Album neu. Es ist schon fast ein bisschen zu ihrem «Ding» geworden. So erstaunt es nicht, dass Hanreti mit ihrer Single «The Afterdark» die mood für ihr kommendes Album auf gemütlich setzen. «The Afterdark» klingt wie eine siebenminütige Reise durch eisige Landschaften – vor der Kälte Schutz die Wärme ihres Sounds.

Wessen Kalender fürs neue Jahr wir haben wollen

Hast du zuhause noch den klassischen Familienplaner-Kalender zuhause? Der hässliche mit so einem blöden Comic im Header? Falls ja, schmeiss den weg. Denn das Duo Blind Butcher liefert dir nicht nur musikalisch einen Monatsplaner, sondern auch physisch. In Zusammenarbeit mit der Illustratorin Corinne Odermatt haben die beiden Luzerner einen eigenen Kalender fürs Jahr 2022 veröffentlicht. Dieser funktioniert, indem jeden Monat am 22. ein neuer Song releast wird. 12 Monate lang. Schon biz geil, oder?! Der Track «Flash Snap Shot» vom Januar läutet das neue Jahr in Blind-Butcher-Manier ein.

Wer seine Lust am Experimentieren auslebt

Anouchka Gwen veröffentlicht im März ihr erstes Album «Utopia». Der Name kommt nicht von irgendwo: Anouchka Gwen erschafft sich mit ihrem Sound einen eigenen Safe Space. Nicht eine einmalige Traumwelt, sondern einen fein ausgestatteten Rückzugsort, an dem man sicher ist. Wie dieser klingt, präsentierte sie am 14. Januar mit den ersten beiden Single-Auskopplungen. «1AM Thoughts» und «Keep It Inside» sind zwei zarte Songs, die einem umhüllen und aus dem Alltag entführen.

Wer ein Wunder mit 10 Fingern auf 88 Tasten vollbringt

Yes, it’s an Album! Yes It’s Ananias hat mit «The Commencement of the Third Era» ein furioses Stück Klaviermusik veröffentlicht. Die Kompositionen von Nicolas Streichenberg berühren mit ihrer atmosphärischen Dichte und Wärme, schaffen mit wenigen Mitteln ganz viel Gefühl. Perfekt für die stillen Stunden der Kontemplation – und ganz besonders empfehlenswert als Vinyl-Version!