von Desirée Oberlin
Wer sich nach einem ruhigen Jahr zurück meldet
Crimer is back, baby! Ganz so enthusiastisch klingt sein neuster Song aber nicht: «I Want You to Know» lebt fast ausschliesslich von der Stimme des Ostschweizers. Im Hintergrund gehalten hört man zusätzlich einen enorm hypnotisierenden Synthesizer. Für einmal packen wir bei Crimer also nicht die Tanzschuhe aus, sondern halten einfach mal inne und hören verliebt seufzend hin. Übrigens: «I Want You to Know» ist die erste Single des kommenden Albums von Crimer, welches im Herbst erscheinen wird.
HIER kannst du dir «I Want You to Know» anhören.
Wer sämtliche Schutzmassnahmen einhält
Normalerweise schmeisst Shiva Arbabi das rundum exquisite Piratenradio, welches auch nach seinem 10. Geburi einen hervorragenden Geschmack beweist all unsere Lieblingssongs auf und ab spielt. Nun hat die Senderkapitänin aber selbst einen Song aufgenommen und singt uns mit diesem doch sehr aus dem Lockdown gebeutelten Herzen. Ohrwurm gegen Virus, sozusagen. «Superspreader» sollte gefälligst die Einlaufmusik von Alain Berset zu den BAG-Pressekonferenzen werden.
HIER kannst du dir «Superspreader» anhören.
Wer den gebrochenen Herzen Geborgenheit schenkt
Kennen wir doch alle: Gefühle für jemanden haben, die dann nicht erwidert werden. Soifz. Ganz übel wird es, wenn dann nicht mal mehr unsere wimmernden Nachrichten dazu beantwortet werden. Double-Soifz. Für genau diese geghosteten Menschen ist der neuste Song «Ring Ring» von Alex Nauva. Seine Electronica-Komposition erwärmt mit feinen Synthie-Klängen, unsere gebrochenen Herzen und lässt uns wissen, dass wir nicht alleine sind.
HIER kannst du dir «Ring Ring» anhören.
Wer Europas Probleme musikalisch angeht
Gina Été hat anfangs Februar mit ihrer Single «Trauma» ihr Debütalbum angekündigt. «Trauma» ist aber viel mehr als einfach eine Vorab-Single: Der düstere Song mit der zarten Stimme von Gina Été bricht in der Mitte des Songs aus und entschuldigt sich für all die Traumata, die Menschen tagtäglich auf der Flucht in und um Europa erleben müssen. Das Video zur Single ist passend zum Song in schwarz-weiss gehalten und unterstreicht nocheinmal die Dringlichkeit des Themas.
HIER kannst du dir «Trauma» anhören.
Wer den Wandel besingt und trotzdem sich selbst bleibt
Wenn Tiere über Tiere singen oder so ähnlich: Dachs veröffentlichten im Februar ihren neuen Song «Charmeleon». Ja, Charmeleon, nicht Chamäleon. Das besungene Charmeleon in Dachs› neuestem Streich wechselt nämlich nicht die Farbe, sondern schlüpft viel mehr in komplett neue Rollen. Die Ostschweizer Band hingegen bleibt bei ihrem musikalischen Erfolgsrezept und eine unwiderstehlich charmante Synth-Pop-Group.
HIER kannst du dir «Charmeleon» anhören.
Wer Deichkind mit Stil verkörpert
Wer seiner Deichkind-Diät ein paar Heisse-Sohle-Hydrate hinzufügen will, dem sei der Berner Der Elektrische Mann empfohlen. Macht ihn das sozusagen zu einem…Aareboi? Mit seinen elektronischen, durchaus tanzbaren Beats und seiner mit Attitüde beladener Stimme, bringt er uns auf seinem neuen Album «Musik Musik Musik» fast 40 Minuten lang Geschichten von Herzen, Babys und Mao Tse-tung. Deutscher New-Wave-Pop vom Feinsten.
HIER kannst du dir «Musik Musik Musik» anhören.
Wer Wholesomeness gekonnt in einen Song packt
Der neue Song von The Green Flamingos sprüht nur so vor Glücksgefühlen. Von Gitarren, über Keyboard und Bass bis hin zu den Drums und der Stimme gibt einem «Would You Be My Friend?» einfach ein wohliges Gefühl ums Herzen. Vielleicht liegts auch daran, dass es beinahe ein bisschen so klingt, als würde der Song aus den 2010er-Jahren kommen. You know, als wir alle noch raus zum Tanzen durften? Das neue Album der Band folgt auch bald. Im April kommt nämlich der zweite Langspieler der Genfer.
HIER kannst du dir «Will You Be My Friend?” anhören.
Wer uns einen Pandemie-Spiegel vors Gesicht hält
GeilerAsDu haben sich vor gut zwei Jahren dazu entschieden, dass sie von nun an eine Playlist führen, auf die ihre neuen Tracks kommen. Fyre Festival Diaries nennt sich diese und hat seit Februar Zuwachs bekommen. «Binge» erzählt uns, wie wir momentan alle Leben: In unseren Wohnungen, Netflix bingen, zu viel Alkohol trinken und anti-social sein. Eine Art Anti-Hymne für unsere privilegierte Konsumgesellschaft.
HIER kannst du dir «Binge» anhören.
Wer uns mit seinen Gitarren viben wie in den 70s lässt
Fomies, kännsch? Wenn nicht, hols nach! Die Band aus der Westschweiz ist nicht nur lustig, sondern auch wirklich talentiert. Im Februar haben sie ihren neuesten Song «Sandbagged» veröffentlicht und seither läuft dieser auf Non-Stop-Replay in unseren Köpfen. Treibende Drums, psychedelisch verzerrte Gitarren und ein eingängiger Sound: Bei solcher Musik freut man sich doch, schon bald wieder auf die (hoffentlich bald wieder) stattfinden Konzerte.
HIER kannst du dir «Sandbagged» anhören.
Mit wem wir den Frühling in den Blumenfeldern geniessen wollen
Langsam lässt sich die Sonne wieder öfters Blicken und so kommen auch Frühlingsgefühle hoch. Frederik liefert uns dafür mit seiner Vorab-Single zum kommenden Albums den passenden Soundtrack. «In The Fields» ist immer noch genug melancholisch für den Februar, aber auch mit so vielen Glücksgefühlen gespickt, dass man sich wünscht, mit seinen Liebsten in der Sonne zu liegen und den Moment zu geniessen. Ein bisschen Beach House, ein bisschen Slowdive und ein bisschen The Cure, voilà: man hat Frederik.
HIER kannst du dir «In The Fields» anhören.
Wer aus dem vergangenen Jahr etwas enorm Kreatives geschaffen hat
Irgendwo zwischen R&B, Neo-Soul und Rap ist die Genferin Awori daheim, äh, à la maison. Nun hat sie sich nun für ein neues Album mit dem Beat-Maker Twani zusammengeschlossen und veröffentlicht schon mal die ersten beiden Singles ab der kommenden Scheibe «Ranavalona». Inspiration für ihr neues Album war das vergangene Jahr: Am 17. März 2020 wurde der erste Lockdown ausgerufen, um den Virus einzudämmen. Ein Jahr später sind wir nicht viel weiter, aber dafür haben wir neue gute Musik.
HIER kannst du dir «Mindful» und «Hold Me» anhören.
Kein Release, aber trotzdem neu und nice!
Für das Kunst-Kollektiv Cold Storage haben sich unter anderem vier exzellente Bands zusammengefunden, um aus der momentanen Auftrittsflaute das Beste zu machen. Dieses nennt sich «Cold Storage Sessions» und wie es der Name schon sagt, geht’s dabei um Live-Sessions, aufgenommen in Bern. Zum einen in einer Turnhalle, zum anderen in der Spinnerei, beide Locations dank liebevoller Produktion überaus stimmig. Seit dem 25. Februar kannst du dir jeden Donnerstag bis und mit am 18. März eine Live-Session reinziehen. Den Start haben The Flying Tiger Claw gemacht. Am 4. März folgen Am Kap, am 11. März BATBAIT und den Abschluss machen Moder und Sauerland.
HIER kannst du dir die «Cold Storage Sessions» ansehen.
Und apropos Live-Sessions…
Auch Faux Tales hat ein ganz besonderes Konzert eingespielt und dieses ins Internet gestellt. Der sonst eher auf moody Electronica spezialisierte Producer hat sich für sein «Live At Abbatiale»-Songtrio mit kleinem Orchester in eine hinreissend schöne Kathedrale eingenistet und seinen Kompositionen damit völlig neue Facetten abgewonnen. Perfekter Soundtrack für einen erhabenen Sonntagmorgen.
HIER kannst du dir «Live At Abbatiale» ansehen.