Ein Buchstabe. 14 Alben. Hunderte Geschichten. Mark Oliver Everett, genannt, E, schlurft seit über drei Jahrzehnten durchs Musikbusiness. Mit seiner Band Eels war er MTV-Darling und BRIT-Awards-Gewinner. Selbst auf dem «Shrek»-Soundtrack findet sich ein Song der Kalifornier. Doch so gut es geht, schlängelt sich E immer wieder aus dem Rampenlicht des Mainstreams. Stattdessen blüht sein Talent im Schatten auf, als vermeintlicher Melancholiker in Chief ist er zu einem der beständigsten Songwriter-Genies der USA geworden.

«I get knocked down, but I get up again», stellte das britische Philosophen-Kollektiv Chumbawamba einst fest. So lässt sich auch der Songkatalog von E lesen, dessen kreatives Schaffen eng mit der eigenen Lebensgeschichte verbunden ist. Und diese ist geprägt von zahlreichen persönlichen Tragödien. Menschen werden krank und sterben, Liebe verwelkt und gerichtlich beendet. Doch in seinen Liedern rumpelt E stets weiter. Manchmal traurig, oft lakonisch, doch immer unbeirrbar und in der Gewissheit, schon bald ein neues Kapitel aufzuschlagen.

In einem solchen befindet sich E auch aktuell. Die Pandemie nutzte er für einen kreativen Schub, veröffentlichte 2020 das Album «Earth to Dora» und zwei Jahre später «Extreme Witchcraft». Für letzteres kollaborierte E erneut mit John Parish, nachdem die beiden 2001 bereits für den Longplayer «Souljacker» zusammenspannten und dabei eines der absoluten Highlights im Kanon der Eels schufen. Ebenso erscheinen in diesen Tagen Reissues der Band-Klassiker «Hombre Lobo», «End Times» und «Tomorrow Morning».

E, demnächst 60 Jahre alt, hat vieles er- und alles überlebt. Zurecht strahlt aus ihm in diesen Tagen eine weise Gelassenheit, die ansteckt und Mut macht. Den fulminanten Output belgeiten die Eels zur Zeit mit einer ausgedehnten Tour. Am 24. April spielt die Band auch in der Halle 622, Zürich. Tickets sind hier erhältlich. Es wird, zweifellos, ein grosses Vergnügen. Mit vielleicht der einen oder anderen Träne im Auge.