Es ist ein seltenes Talent, das Frank Turner in seinem Vagabunden-Bündel mitträgt, wohin er auch geht: Greift der englische Songwriter zur Gitarre, schafft er ab dem ersten Ton eine Stimmung von Intimität und Vertrautheit. Selbst ein ausverkauftes Wembley-Stadion verwandelt sich dann in ein schummrig-schönes Pub, in dem sich jeder an sein Bier und den Menschen neben sich klammert.

In den vergangenen zwei Jahren war dieses Kunststück nicht so einfach aufzuführen. Weder Arenen noch Kneipen konnten ihre Türen öffnen. Also blieb Frank Turner zu Hause, streamte von der Couch aus Live-Sessions, sammelte Geld für finanziell angeschlagene Konzert-Venues. Und nutzte die Gelegenheit, neue Songs einzuspielen. Wie «The Gathering», in dem sich Turner nach Zeiten sehnt, die jetzt wieder angebrochen sind: Wenn wir uns alle wieder versammeln und gemeinsam Musik zelebrieren können.

All die neuen Songs hat Frank Turner im Februar auf seinem neunten Studioalbum «FTHC» veröffentlicht. In England eroberte er damit Platz 1 der Charts und bewies, dass sich ziemlich viele in den letzten Monaten nach etwas mehr Frank Turner gesehnt haben. Somit ist es auch eine kleine Erlösung, dass der Folk-Sänger mit seiner Band The Sleeping Souls jetzt auf grosser Tour ist. Am 4. Mai macht Turner auch im Zürcher X-TRA Station – und die grosse Halle garantiert wieder für zwei Stunden zum heimeligsten Ort der Stadt.