Wir wissen ja nicht, ob es dir aufgefallen ist. Aber, äh, wtf war das denn bitteschön in den letzten paar Monaten!? Pünktlich zum 16. Geburtstag von unserem kleinen Plauschmagazin brach im letzten Februar ein globales Live Action Roleplay zum Film «Contagion» aus und pustete nicht nur die Kerzen auf unserem Geburtstagskuchen aus bevor wir es tun konnten, sondern so ziemlich alle sonstigen Pläne für die kommende Zeit.
Seither also: Kein RCKSTR-Block an den Festivals, keine RCKSTR-Partys im Kellerclub vom Gonzo und kein RCKSTR-Heftli, das wir euch sonst nach Konzerten in die Hand drücken dürfen. Das Ding ist: Wir würden das alles wirklich sehr gerne wieder tun. Für euch. Für uns. Für den Denner-Verkäufer an der Langstrasse, der sich bestimmt inzwischen fragt, warum wir seit anderthalb Jahren nicht mehr jeden Morgen ein Sixpack von diesem blauen Dosenprosecco kaufen.
Nun gibt es da ja inzwischen diese sexy Vaxxy, welche das Notorious BAG letzten Dezember ein paar Millionen Mal in seinen Shopping-Cart geklickt hat und jetzt gerne unter die Leute bringen würde. Einige davon wissen aber noch nicht so genau, ob sie das auch wirklich reingespritzt haben wollen. Denn einerseits gibt es da ja die aus wissenschaftlichen Erkenntnissen gestützte Informationskampagne vom Bund – andererseits aber auch diesen Facebook-Link einer Seite namens www.RealNevvsPlandemicWatch.info, gepostet von deiner Tante, die seit fünf Weihnachten nicht mehr zu Familienfeiern eingeladen wird. Jedem ist selber überlassen, wem er da mehr Glauben schenken möchte.
Wir finden zumindest: So wie die Dinge im Sommer 2020 waren, möchten wir sie im Sommer 2021 nicht wiederholen. Remember?
Konzertbesuch:
Ok, beim ersten «Zoom-Gig» von der Lieblingsband dachten wir ja noch «Jöh, herzig.» und zündeten dazu ein Kerzchen an, um etwas Stimmung zu schaffen. Aber so nach der zehnten Invite zu einem Very Special Evening im Laptoplicht sehnten wir uns endgültig wieder nach einem verdammten G-I-G! Ob im kleinen Clubraum oder auf dem fetten Festivalgelände: Demnächst stehen wieder einige exquisite musikalische Live-Erlebnise an, die sich ab jetzt hoffentlich bis zum nächsten Sommer durchziehen: Hoi ZOAlina, Openair Gampel, Bitch Fest & Co.
Samstagnacht, 3 Uhr:
War es zunächst ganz schön praktisch, dass es vom Dancefloor AKA unserem Küchentisch bis ins Bett nur zehn wankende Schritte waren? Absolut. Doch irgendwann wurden die Ego-Partys im Club Home Alone ziemlich deprimierend – spätestens dann, als wir den leeren Weinflaschen Gesichter aufmalten, nur um uns nicht mehr ganz so alleine zu fühlen. Inzwischen können wir uns die Nächte endlich wieder in trauter Mehrsamkeit um und in die Ohren hauen. Zum Beispiel am Tension Festival, Langstrass 97 @ Hive, Tucan Festival – und hoffentlich noch an vielen weiteren Raves.
Nervenkitzel:
RCKSTR so im letzten Februar: «Hey, demnächst kommt ein neuer James-Bond-Film. Billie Eilish hat den Song dazu komponiert, neat!» Doch seither drücken wir Puzzles zusammen, während wir Meldung um Meldung um Meldung lesen, wie all die Maximalen-Vorfreu-Kinoblockbuster um Monat um Monat um Monat verschoben werden. Kriegt die Pandemie nun aber ihren endgültigen Arschtritt verpasst, schneien endlich auch all die grossen Popcorn-Events wie «No Time to Die», «Dune» oder «The French Dispatch» in die grossen Säle und nicht nur auf unsere iPad-Screens.
Ferien am Wasser:
Auf unserem Balkon ein Kinderplanschbecken aufzupusten und dieses feierlich zur Copa Promillo auszurufen, war ein sehr entspannter Move. Auch der Ausflug zum Blausee war recht nice, zumindest bevor sich dort das Pipi aus sämtlichen 26 Kantonen ansammelte. Und in diesem Sommer? Naja, einige von uns brauchen aktuell nur in den Keller zu gehen, um knietief im Nass zu stehen. Doch wer sich diese zwei Sticker ins gelbe Travel-Büchlein holt, der reist schon bald wieder so häppy und international als wäre er ein Zehntklässler mit vollem Panini-Album.
Zoobesuch:
Weisst du noch, wie sich Joe Exotics Boyfriend im Meth-Rausch den Kopf wegpustete? Hahahaha. Was haben wir gelacht. Äh. Ja, waren halt verdammt düstere Zeiten und unser Humor für einen Moment in der Toilette. «Tiger King» tröstete uns zwar durch die ersten Tage im Lockdown, inzwischen können wir uns aber endlich wieder durch Tierparks tummeln, die nicht von den Most Florida People Ever geführt werden. Im Zoo Zürich gibt es neuerdings sogar das «Erdmännchenerlebnis»: Man sitzt bei der Erdmännchen-Fütterung mitten unter ihnen! JÖSSÄS!
Ist also schon so: Wir haben uns in den vergangenen Wochen ordentlich zurückgekämpft. Und um diesen weiteren Fortschritt nicht zu gefährden oder gar rückgängig zu machen, brauchen wir wohl möglichst viele Moderna Bois und Pfizer Gurls. Wenn du es noch nicht bist, dann lass es dir zumindest mal durch den Kopf gehen. Wir zumindest fänden es sehr entzückend, schon bald wieder mit dir so richtig abfeiern zu können.