von Desirée Oberlin, Dennis Kiss
Wer uns eine epische Taxifahrt beschert
«Messina zeigen sich von ihrer sanfteren Seite», wäre wohl die Schlagzeile, welche sich die junge Band aus Winterthur für ihre neue Single gewünscht hätte. Und diese könnte man ihnen auch durchaus geben; so unaufgeregt und verletzlich wie auf «Iced Lilac» kannte man Messina bislang noch nicht. Schüchterne Gitarren und ein beinahe souliges Piano bleiben über weite Strecken die einzigen Elemente, die den Song tragen – bis sich letztlich, beinahe unbemerkt, doch noch die, für Messina typische, Synth-Epik einschleicht und dem Ganzen seinen nötigen Glam verleiht. «I’m a backseat driver and I know it all», säuselt Raphael Weidmann dazu zart ins Mikrofon und tatsächlich fühlt sich der ganze Song an wie eine Taxi-Fahrt durch irgendeine Zukunfts-Dystopie, mit ordentlich Sci-Fi-Shit, der am Fenster vorbeizieht. Aber alles ganz entspannt und easy halt. Während Messinas letzte Single noch sehr zu Bombast und Stadion Rock anmutete, stellt das Quartett mit «Iced Lilac» seine Vielseitigkeit unter Beweis. Es kann also mit vielem gerechnet werden, wenn die Band diesen Herbst nun ihr lange erwartetes Debüt-Album veröffentlicht.
HIER kannst du dir «Iced Lilac» anhören.
Mit wem wir poetisch werden
Milchmaa hat im März sein zweites Studioalbum «-muat» veröffentlicht. Was am Anfang für alle Non-BündnerInnen eventuell ein bisschen kryptisch aussehen könnte, macht mit Blick auf die Songs schnell Sinn. Der Churer Rapper, der mittlerweile in Zürich lebt, beschäftigt sich auf den satten 17 Songs des Albums mit jeglichen Arten von Mut. Von «Amuat» über «Wehmuat» bis hin zu «Demuat». Die Songs flowen einwandfrei und fesseln mit spannenden Texten.
HIER kannst du dir «-muat» anhören.
Wer sich selbst covered
Oy, als wir zum ersten Mal eine Single der Delilahs im RCKSTR besprachen, hatten wir noch Milchzähne und alle Staffeln von «Buffy the Vamire Slayer» auf VHS. In den letzten Jahren wurde es etwas ruhiger um die Band aus Zug, mit ihrem Projekt Delilahs ’77 spielen sie aber immer wieder mal etliche altbekannte Punksongs von legendären Acts. Jetzt haben sie mit ihrer neuen Single begonnen, eigene Songs in einer punkigeren Version neu aufzunehmen. Steht ihnen gut! Mit dem Release ihrer Single «Wheels» kündigen Delilahs auch direkt eine neue EP für den 4. Juni an.
HIER kannst du dir «Wheels» anhören.
Wer mit uns in den Sommer glitcht
«Rosé aus der Flasche trinken» steht definitiv sehr weit oben auf unserer Springtime-To-Do-Liste (machen wir uns nichts vor: Jede-Jahreszeit-To-Do-Liste) und endlich wird das auch von Melday in ihrem neuen Musikvideo zu «Guy Like You» normalisiert. Absolut hinreissend mal wieder die Soul-Stimme der Aargauerin, welche sich um einige fast schon drum-n-bassy anmutende Beats windet und doch nie den perfekten Popsong aus der Gesinnung lässt.
HIER kannst du dir den Clip zu «Guy Like You» ansehen.
Wer von uns 10 Punkte kriegt
Machen wir schnell eine Zeitreise zurück ins Jahr 2016. Damals vertrat Rykka die Schweiz am Eurovision Song Contest. Jetzt meldet sich die Sängerin zurück mit einer neuen Single, die auch Non-ESC-Heads um den Finger wickelt. Für «Death/Dreams» hat sich die Künstlerin mit Jessiquoi und Pablo Nouvelle zusammengeschlossen und einen enorm geschmeidigen Track kreiert, der uns Feuer/Flamme werden lässt.
HIER kannst du dir «Death/Dreams» anhören.
Wer für entspannte Frühlingsgefühle sorgt
Dennis Kiss & The Sleepers haben für den Herbst ihr Debütalbum «Poco Bono» angekündigt und dazu ihre Single «Screens» veröffentlicht. Im Package mit der neuen Single und den Good News kam auch gleich noch ein total beruhigendes Musikvideo zum kompletten Wohlfühl-Package. Die Jungs der Band, wie sie einen wunderbaren Tag an der Sonne auf der wohl grünsten Wiese der Schweiz verbringen. Dazu wunderbar dahinschwofender Indie-Rock – manchmal braucht es gar nicht viel, um was Wunderschönes zu schaffen.
HIER kannst du dir den Clip zu «Screens» ansehen.
Wer uns nervös mit den Fingern mit trommeln lässt
Urges aus Zürich sind nun seit etwa einem Jahr immer wieder aufgetaucht mit neuen Singles. So auch in diesem Monat: Ihr neuester Song «All About You» klingt fuzzig, post-punkig und spielt sich gekonnt in unsere Ohren. Mit der neuen Single haben sie nun auch endlich ihr Full-Length-Debüt angekündigt. «Never Gonna Chance» wird das gute Ding heissen und kommt am 21. Mai raus.
HIER kannst du dir «All About You» anhören.
Wer es langsam richtig spannend macht
Kejnu verspricht nun schon ziemlich lange, ein Album zu veröffentlichen. Diesen Monat spannt er uns nochmals ein bisschen länger auf die Folter. Er präsentiert uns dafür aber den fünften Vorab-Song, «Apeland», und der macht richtig Bock auf ganz viel mehr. Für den Gesang hat sich Kejnu Nuél Schoch dazu geholt. Die leichte Melancholie in der Stimme und der treibende Sound dazu versprüht eine hoffnungsvolle Aura. Hoffnung auf, y‘know, mehr Kejnu!
HIER kannst du dir «Apeland» anhören.
Wer seine Gitarren wummern lässt
Die Westschweizer Band Fomies lieferten uns im vergangenen Monat ihr drittes Album «Reversal». Darauf zu hören sind laute, fuzzige Gitarren, polternde Drums und groovende Bässe. Mit der neuen Scheibe laden sie uns mit Empörung und Chaos ein, über die heutige Gesellschaft nachzudenken. Appelliert wird dabei an unsere Fantasie. Die neun Songs des Albums lassen sich aber auch ganz entspannt während eines Road-Trips hören, wenn man sich mal wieder besonders verwegen im Fahrtwind fühlen möchte.
HIER kannst du dir «Reversal» anhören.
Für wen wir das Popcorn rausholen
Wenn man in die Tracks von Megan reinhört, könnte man meinen, hier wortschmiedet ein Deutschrapper der alten Schule und nördlich unserer Grenze. Dem ist aber nicht so. Megan ist Mitte 20, kommt aus Schaffhausen und flowt völlig akzentfrei, setzt aber mit seinen Texten spannende Akzente. Seine neuste Single «movie» hat einen eingängigen Beat und ist auch sonst grosses Kino – gerne mehr davon!
HIER kannst du dir «movie» anhören.
Wer zum Trip mit grossem T bittet
Immer, wenn uns Wolfman die Hand zum Tanz ausstrecken, nehmen wir sie verzückt an. Das gilt auch für «Tender Words», die neuste Single vom Zürcher Duo. Würden wir dabei gerne mit grossen Augen durch Clubgänge stolpern? Natürlich. Aber wir können auch barfuss durchs frisch gebohnerte Eigenheim hotten, so wie es uns Wolfman im Clip vormachen. So oder so: Ekstase ist garantiert.
HIER kannst du dir den Clip zu «Tender Words» ansehen.
Wer die hohen Erwartungen rundum erfüllt
Vor einigen Wochen haben wir uns bereits auf das Debütalbum von Frederik vorgefreut. Nun ist es da – und wir wurden nicht enttäuscht. Hach, ein gutes Gefühl. Das Berner Dreampop-Projekt um Rolf Laureijs hat unter dem dänischen Label Visage «Portraits» veröffentlicht und wir finden: Ganz grosser Wurf. Erst recht für alle, die ihr Herz gerne mit weichen Synthies und zarten Gitarren anstupsen. Jeder Song ein wohltuender Seufzer.
HIER kannst du dir «Portraits» anhören.
Wer uns mal wieder Balsam aufs Herz tut
Wie es uns allen manchmal in den dunkelsten Momenten geht, das versteht Kings Elliot in einfühlsame Worte zu fassen – und diese wiederum in hinreissende Balladen. «Bitter Tonic» ist auch so eine geworden und spendet dir Trost, wenn du ihn brauchst. Ah, und falls du unser Interview mit der Schwyzerin-now-in-London noch nicht gelesen hast: Husch!
HIER kannst du dir «Bitter Tonic» anhören.
Wer einen absoluten Senkrechtstart hinlegt
Eben mal mit der Debütsingle auf Platz 8 der iTunes Charts gerauscht – und wir klopfen uns bereits stolz auf die eigene Schulter, wenn wir dem eat.ch-Lieferanten ein Stück weit entgegenkommen. Aber deshalb ist Juley, 21 und aus Bern, ja auch der frischeste Pop-Act der Schweiz und wir schreiben Internetartikel in der Trainerhose. «Body» ist auf alle Fälle ein aboluter «AUF DEN DANCEFLOOR MIT DIR!!»-Track und wir sind sehr gespannt, wohin diese junge Karriere noch führen wird.
HIER kannst du dir den Clip zu «Body» ansehen.