Auf den ersten Blick scheint es, als müssten die vier Herren regelmässig ihre Pferdekutsche aus dem Schlamm stossen. Doch seit zehn Jahren jetten The Dead South um den Globus und spielen in ausverkauften Hallen vor ganz grossem Publikum. Keine Selbstverständlichkeit, immerhin haben die Kanadier aus dem hohen Norden musikalisch mit dem amerikanischen Süden angebandelt und beackern ein Genre, mit dem man nicht unbedingt die Mainstreamcharts toppt. Genauer: Bluegrass. Das traditionelle Folkgenre basiert überwiegend auf Streichinstrumenten und vermischt irische, schottische, aber auch afrikanische Einflüsse. Eine energetische Performance spielt dabei die grössere Rolle als ein fehlerfreies Zupfen der Noten, weshalb Bluegrass durchaus als eine Art Hillbilly-Punk aufgeschlüsselt werden kann.

Mit ihren Songs schreiben The Dead South dem Genre einen mitunter blutrünstigen Liebesbrief. Lyrisch geht das Quartett gerne auch etwas ruppig zur Sache, versprüht aber ebenso Charme, indem sie die Konventionen der Stilrichtung gekonnt und amüsant überzeichnen. Dieser Mischung gelang 2016 der grosse Durchbruch: Auf YouTube geriet das Video zum Song «In Hell, I’ll Be in Good Company» zum überwältigenden Hit. Über 370 Millionen Klicks verzeichnet der Clip inzwischen. Ihren Überraschungserfolg untermauerten The Dead South einer Reihe preisgekrönter Alben. Auf ihrem aktuellsten Release, der Double-EP «Easy Listening for Jerks, Pt. 1 + 2», covert die Band ausschliesslich fremde Songs. Traditionals wie «You Are My Sunshine» ebenso wie Hits von Acts wie The Doors, System of a Down oder den Cold War Kids.

Um diese Songs auch live zu performen, trotten The Dead South aktuell wieder mal durch eine Welttournee. Auch in der Schweiz stimmen die Kanadier Banjo und Mandoline: Am 30. August im Zürcher Komplex 457. HIER geht es zum Vorverkauf.