«I don‘t live here anymore, but I‘ve got no place to go», singt Adam Granduciel im Titelsong des aktuellen Albums «I Don‘t Live Here Anymore». Zwischen Aufbruch und Orientierungslosigkeit findet sich die Welt am – vorläufigen? – Ausklang eines zweijährigen Ausnahmezustands. Was war, kommt nicht mehr zurück. Doch was wird, weiss niemand so genau. Alles, was uns da noch bleibt: Hoffnung schöpfen. Und das verstand Adam in den Songs von The War on Drugs schon immer.

2003 traf der Amerikaner mit Kurt Vile einen Gleichgesinnten und gemeinsam gründeten sie die Band. Mit ihren ersten beiden Alben «Wagonwheel Blues» und «Slave Ambient» betraten The War on Drugs mit shoegazeigen Schritten die Szene. Doch erst als Kurt die Band für seine Solokarriere verliess, näherte sich diese jenem Sound an, den sie seither stetig weiter perfektioniert: Heartland Rock mit Indie Touch. Eine Mischung, welche in diesen Tagen nicht unbeliebt ist. Doch wo sich andere Acts in leerem Stadionpomp verrennen und ihre wackeligen Türme immer höher bauen wollen, versteht es Adam Granduciel meisterhaft, in seinen Songs in die Tiefe zu graben und die Kompositionen fein zu justieren.

Das Resultat ist eine schwelgerische und doch hochdynamische Musik. Man will mit ihr davonrennen und neu anfangen – ein Gefühl, das in diesen Tagen so manche und mancher beschleichen dürfte. Da trifft es sich perfekt, dass The War on Drugs endlich wieder auf Tour gehen dürfen und damit auch am 4. April in der Zürcher Halle 622 ankommen. Tickets sind noch erhältlich und unbedingt ans Herz gelegt.